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Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) an Hand und Handgelenk

Bei der Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) handelt es sich um eine Entzündung der tunnelartigen Röhre, durch welche die Sehne verläuft. Diese betrifft in den meisten Fällen die stärker beanspruchte Hand und tritt im Bereich der Handgelenke auf.  

Alle Infos zur Sehnenscheidenentzündung auf einen Blick:

Was ist eine Sehnenscheidenentzündung?

Sehnen übertragen die Kraft der Muskeln auf die Knochen und ermöglichen damit die Bewegung der einzelnen Körperteile. Sie verlaufen an besonders beanspruchten Sehnenabschnitten in einer Sehnenscheide. Diese doppelwandige Hülle dient dem Schutz der Sehnen und ist zur Verminderung von Reibung mit Gelenkschmiere gefüllt. Wird eine Sehnenscheide zu stark beansprucht, kann sie sich entzünden und anschwellen. Da es sich also um eine Überlastungserscheinung handelt ist häufig nur eine Hand beziehungsweise ein Handgelenk betroffen.

Auf dieser Grafik erkennt man die Anatomie einer Hand, die Sehnen verlaufen durch Sehnenscheiden in der Hand

Häufigkeit

Insbesondere an der Hand und am Handgelenk treten Sehnenscheidenentzündungen häufig auf. Dabei sind alle Altersklassen betroffen, wobei der Anteil an Frauen höher liegt als bei Männern.  
Weil die Sehnenscheidenentzündung meist durch Überlastung oder monotone, wiederholte Bewegungen ausgelöst wird, sind Menschen, die am Computer mit Tastatur und Maus arbeiten, handwerkliche Tätigkeiten ausüben oder ein Musikinstrument spielen, häufiger betroffen.  


Häufige Symptome einer Sehnenscheidenentzündung an der Hand

Sensorik und Schmerzen

  • Druckempfindlichkeit im betroffenen Bereich
  • Bewegungsschmerzen an Handgelenk und Hand
  • Schwellungen und Rötungen im betroffenen Areal

Motorik

  • Einschränkungen der Beweglichkeit
  • Spürbare Reibung der Sehne
  • Knirschende Geräusche der Sehne bei Bewegung

 

Symptomatischer Verlauf der Sehnenscheidenentzündung im Handgelenk

Bei einer Sehnenscheidenentzündung ist eine frühzeitige und konsequente Behandlung wichtig, um die Symptome zu lindern und zu vermeiden, dass die Erkrankung chronisch wird.  

Erste Symptome: In der Regel treten bei einer Sehnenscheidenentzündung zuerst Schmerzen beim Bewegen auf. Außerdem kann der entzündete Bereich anschwellen und empfindlich auf Druck reagieren.   

Fortgeschrittener Verlauf: Mit der Zeit können die Schmerzen auch ohne Bewegung auftreten. Das ist häufig auch nachts der Fall. Bei Druck können starke Schmerzen auftreten. Außerdem kann die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks eingeschränkt sein.  

Chronische Phase: Letztendlich tritt In einigen Fällen ein knirschendes Geräusch oder ein Reibegefühl auf. Diese Form der Sehnenscheidenentzündung wird als Tendovaginitis crepitans bezeichnet.

Diagnose einer Sehnenscheidenentzündung

Die Diagnose einer Sehnenscheidenentzündung erfolgt in den meisten Fällen anhand der typischen Symptomatik und einer körperlichen Untersuchung.  Außerdem können andere Erkrankungen wie ein Nervenkompressionssyndrom oder eine Arthrose mit Hilfe einer Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung ausgeschlossen werden. 


Ursachen der Sehnenscheidenentzündung 

Neben einseitiger Belastung und sich wiederholenden Bewegungen können auch Verletzungen wie Stöße oder Wunden, Immunreaktionen sowie Infektionen durch Bakterien oder Pilze eine Entzündung der Sehnenscheiden auslösen.   

Risikofaktoren einer Sehnenscheidenentzündung

Als Risikofaktoren bezeichnet man Umstände oder Verhaltensweisen, welche die Entstehung einer Erkrankung begünstigen. Bei der Sehnenscheidenentzündung sind das:

  • Monotone Bewegungsmuster im Beruf, Hobby oder beim Sport
  • Vorhandene Grunderkrankungen wie Rheuma, Gicht, Diabetes und Arthrose
  • Hormonumstellung z.B. infolge von Schwangerschaft, Stillzeit und Menopause

Therapie und Behandlung der Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk

Eine Entzündung der Sehnenscheiden lässt sich in den meisten Fällen konservativ, das heißt ohne Eingriff, behandeln. Wenn die Entzündung nicht abklingt, können Spritzen mit Kortison und Betäubungsmitteln eingesetzt werden. Bei Kalziumablagerungen in der Sehnenscheide oder einem Engpass, der dauerhaft von außen auf die Sehne drückt, kann auch eine Operation erforderlich sein. 

Konservative Behandlung der Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) an der Hand

Gerade im Anfangsstadium lässt sich eine Entzündung gut durch Schonung und Ruhigstellung behandeln. 

Zum Ruhigstellen der betroffenen Sehnen kann sowohl eine Bandage wie die JuzoFlex Manu Xtra als auch eine Handgelenkorthese wie die JuzoPro Manu oder die JuzoPro Manu Xtec Palmar eingesetzt werden. Sollen bei einer Sehnenscheidenentzündung der Beugesehnen der Hand (Tendovaginitis stenosans) speziell diese Beugesehnen ruhiggestellt werden, bietet sich die JuzoPro Palmar Xtec Digitus an. Zur Fixierung von Handgelenk und Daumen bei einer Entzündung von Sehnen an Daumen- und Handgelenk (Tendovaginitis stenosans de Quervain) gibt es die  JuzoPro Palmar Xtec Rhizo.

Wurde die Sehnenscheidenentzündung durch Computerarbeit hervorgerufenen, kann eine spezielle ergonomische Maus helfen. Ergänzend kommen entzündungshemmende Schmerzmittel (NSAR), Ergotherapie, Wärme oder Kältetherapie und Elektrostimulation zum Einsatz. 

Physiotherapie und Vorbeugung 

In der akuten Phase einer Sehnenscheidenentzündung sind Schonung und Entlastung die wichtigsten Sofortmaßnahmen. Insbesondere die ursächlichen Bewegungen sollten unbedingt vermieden werden. Andererseits hilft ein gewisses Maß an Bewegung den Stoffwechsel anzuregen, um Schwellungen abzubauen und den Heilungsprozess zu fördern. Die Physiotherapie umfasst Übungen zur Schmerzreduktion, Dehnübungen zur Entlastung und Kräftigungsübungen der umliegenden Muskulatur.  

Zur Prävention spielt die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes eine wichtige Rolle. Sind einseitige, wiederkehrende Belastungen ursächlich gilt es die monotonen Bewegungsmuster so anzupassen, dass die betroffenen Sehnen geschont werden.

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