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Schmerzen im Handgelenk

Das Handgelenk ist das komplexeste Gelenk im menschlichen Körper. Es ist der Dreh- und Angelpunkt, um die enorme Beweglichkeit der Hand zu ermöglichen. Dabei wirken zeitweise immense Kräfte auf das Handgelenk ein, die zur Entstehung von Erkrankungen führen können.  

So können Fehlbelastung oder Überlastungen die Entstehung von Arthrose, Sehnenscheidenentzündungen oder eines Karpaltunnelsyndroms begünstigen. Durch das automatische Abfangen mit den Händen bei Stürzen gehören auch akute Verletzungen zu den häufigen Auslösern für Schmerzen im Handgelenk.  

Mögliche Ursachen von Handgelenkschmerzen

Handgelenksverletzungen wie…

… Prellung und Verstauchung  

… Zerrung und Bänderriss (Ruptur)  

… Verrenkung oder Auskugeln (Luxation)  

… Knochenbruch (Fraktur)

Über- oder Fehlbelastung wie…

… Gelenkverschleiß (Arthrose)  

… Sehnenscheidenentzündung  

… Engpass im Karpaltunnel (Karpaltunnelsyndrom)  

… Sehnenansatzreizung  

… Überbein (Ganglion)  

… Engpass in der Guyon-Loge  

… Einengung eines Ringbandes

Den ganzen Körper betreffende Erkrankungen wie…

… Rheumatoide Arthritis  

… Gicht und Pseudogicht 


Arten und Symptome von Handgelenkschmerzen

Die Art der Schmerzen und die begleitenden Symptome können einen ersten Hinweis darauf geben, welche Ursache vorliegen könnte. Dabei werden temporäre Beschwerden, akute Schmerzen und chronische Schmerzzustände unterschieden. Die Schmerzen können stechend, ziehend, pochend oder stumpf sein.
 

  • Häufig schmerzt das Handgelenk in Verbindung mit Bewegung, nach einer Überlastung oder nur bei bestimmten Bewegungsabläufen.  
  • Bei entzündlichen Prozessen gehen die Schmerzen oft mit einer Schwellung, Rötung oder Hitzeentwicklung einher.  
  • Sind die Nerven beeinträchtigt, kann neben Schmerzen auch ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl auftreten.

Häufige Krankheitsbilder bei Schmerzen im Handgelenk

Karpaltunnelsyndrom

Mann hält sein schmerzendes Handgelenk fest, weil er vom Karpaltunnelsyndrom betroffen ist

Symptome des Karpaltunnelsyndroms:  

  • Taubheitsgefühl und Kribbeln an Daumen, Zeige- und Mittelfinger  
  • Schmerzen, die in Handgelenk und Arm ausstrahlen können  
  • Schwäche beim Greifen 

Beim Karpaltunnelsyndrom wird der Mittelarmnerv (Nervus medianus) gequetscht. Dies geschieht im sogenannten Karpaltunnel, einem engen Durchgang am Handgelenk.

Behandlung des Karpaltunnelsyndroms:

Um das Handgelenk ruhigzustellen und so den Druck auf den Nerv zu verringern, kann nachts eine Handgelenksorthese getragen werden. In chronischen Fällen ist auch eine Operation möglich.

Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis)

Symptome der Sehnenscheidenentzündung:

  • Stechende und ziehende Schmerzen bei der Bewegung  
  • Rötung und Schwellung  
  • Bewegungseinschränkung

Eine Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) ist eine Entzündung der Hülle, durch welche die Sehnen laufen. Diese Hülle schützt die Sehnen und erleichtert deren Bewegung. Die Entzündung wird meist durch Überlastung oder ständig wiederkehrende Bewegungsabläufe ausgelöst.

Behandlung der Sehnenscheidenentzündung:

Um der Entzündung entgegenzuwirken und das Gelenk ruhigzustellen, können Bandagen und Orthesen zum Einsatz kommen. Auch Schmerzmittel und Kühlung können temporär zu einer Linderung der Symptome beitragen.

Handgelenkarthrose (Radiokarpalarthrose)

Eine Frau hält sich ihre schmerzenden Finger

Symptome von Arthrose im Handgelenk:

  • Bewegungsschmerzen  
  • Einschränkung von Kraft und Beweglichkeit  
  • Schwellung am Handgelenk

Ist die schützende Knorpelschicht des Handgelenks verschleißbedingt zerstört, reiben die Knochen aufeinander. Ist davon der daumenseitige Gelenksbereich betroffen, spricht man von einer Handgelenkarthrose bzw. Radiokarpalarthrose. Diese kann in Richtung des Handrückens ausstrahlen. 

Behandlung von Arthrose des Handgelenks:

In akuten Fällen kann eine Ruhigstellung mit einer Orthese oder eine Entlastung mit einer Bandage sinnvoll sein. Ergänzend dazu wird Physiotherapie zur Schmerzlinderung und Erhaltung der Beweglichkeit des Handgelenks eingesetzt.

Handgelenksprellung (Distorsion)

Symptome einer Prellung des Handgelenks:

  • Bewegungsschmerzen  
  • Schwellung und Bluterguss  
  • Bewegungseinschränkung 

Die Prellung der Hand wird meist durch einen Sturz oder Schlag verursacht. Dabei werden Knochen und Weichteile gestaucht und es kommt zu Schmerzen und Schwellungen.

Behandlung einer Prellung der Hand:

Neben Kühlung kommen in schweren Fällen Bandagen und Orthesen zur Ruhigstellung zum Einsatz.

Handgelenksbruch (Distale Radiusfraktur)

Handgelenksorthese JuzoPro Manu Xtec Palmar an einer Hand

Die Handgelenksorthese JuzoPro Manu Xtec Palmar kommt bei einem Handgelenksbruch zum Einsatz.

Symptome der Radiusfraktur:

  • Schmerzen  
  • Schwellungen  
  • Bewegungseinschränkungen 

Der Speichenbruch nahe dem Handgelenk wird im Volksmund auch als Handgelenksbruch bezeichnet. Dieser entsteht durch die immensen Kräfte, die beim Abfangen von Stürzen mit den Händen auf die Speiche einwirken können.

Behandlung der Radiusfraktur:

Radiusfrakturen werden in der Regel mit einer OP und anschließend mit einem Gipsverband oder einer Gipsschiene behandelt. Im Rahmen der schrittweisen Rückführung in die Bewegung können Orthesen zum Einsatz kommen. 

Kahnbeinbruch der Handwurzel (Skaphoidfraktur)

Symptome eines Kahnbeinbruchs:

  • Schmerzen auf der Handrück- und Daumenseite  
  • Schonhaltung  
  • Druckschmerz am Speichengrübchen (Tabatière) 

Der Kahnbeinknochen ist einer der 8 Handwurzelknochen. Er liegt zwischen der Speiche und Hand und wird beim Abfangen von Stürzen besonders stark belastet. Dabei können die immensen einwirkenden Kräfte zu einer Fraktur des Kahnbeins führen.

Behandlung des Kahnbeinbruchs:

Sind die Bruchstücke des Kahnbeins nicht gegeneinander verschoben, ist auch eine Behandlung ohne Operation möglich. Neben einem Gipsverband können dabei auch Orthesen zum Einsatz kommen.

Maushand (RSI-Syndrom)

Eine Frau hält ihr schmerzendes Handgelenk fest, weil sie eine Maushand hat

Symptome einer Maushand:

  • Kribbeln und Taubheit der Hände  
  • Bewegungsschmerzen in Hand und Handgelenk  
  • Bewegungseinschränkungen

Die Maushand wird durch einseitige Bewegungsmuster, wie das häufige Klicken einer Computermaus, verursacht.

Behandlung einer Maushand:

Neben der Anpassung der Ergonomie am Arbeitsplatz, ergonomischem Computerzubehör und Physiotherapie können zur zeitweisen Ruhigstellung Bandagen oder Orthesen zum Einsatz kommen.


Allgemeines zur Behandlung von Handgelenkschmerzen

Bevor Sie sich dauerhaft selbst therapieren, sollten Sie bei Schmerzen des Handgelenks eine Ärztin bzw. einen Arzt konsultieren.

Das gilt insbesondere bei…

… akuten Verletzungen  

… Stich- oder Schnittwunden  

… extremen, anhaltenden oder zunehmenden Schmerzen    

… Taubheit und Kribbeln  

… sichtbaren Verformungen (Deformität)  

… schleifenden Geräuschen    

… schnalzendem Geräusch während einer Verletzung  

… Bewegungseinschränkungen

Erste Maßnahmen bei schmerzenden Handgelenken

Ergreifen Sie Erste-Hilfe-Maßnahmen: Zum Beispiel Wundversorgung, Ruhigstellen oder Kühlung.

Im Bereich der Handgelenke gibt es viele verschiedene Erkrankungen und Verletzungen, die eine individuelle Vorgehensweise erfordern.

Symptom

Behandlung

Chronische Beschwerden, Steifigkeit, VerspannungenWärme mit Wärmflasche, Wärmekissen, Wärmepflaster oder Infrarotlampe zur Lockerung und Schmerzlinderung
Akute Schmerzen, Schwellungen, Blutergüsse, BewegungsschmerzenKühlung mit kaltem Wasser, Eis-Spray oder Kühl-Pack zum Abschwellen und zur Schmerzlinderung
Entzündungen, Bewegungsschmerzen, ÜberlastungKühlung und Ruhigstellung
EngpasssyndromRuhigstellung
Akute VerletzungBeurteilung durch eine chirurgische Fachkraft
Hinweis:  Bei Behandlung mit Wärme oder Kälte gilt: Niemals direkt auf der Haut anwenden. Kühl-Packs und Wärmekissen immer mit Stoff umwickeln. Extreme Temperaturen vermeiden und Kälte zeitlich nicht länger als 10 Minuten einsetzen.

Übersicht der Behandlungsmaßnahmen

Je nach Krankheitsbild und Stärke der Beschwerden kommen unterschiedliche Maßnahmen bei der Behandlung von Handgelenkschmerzen in Frage. Die wichtigsten konservativen sind Medikamente, Physiotherapie, Übungen und Hilfsmittel wie Bandagen und Orthesen. Dazu kommen die sogenannten invasiven Maßnahmen wie Injektionen und Operationen. 

Medizinische Hilfsmittel: Bandagen und Orthesen

Komprimierend und mobilisierend: JuzoFlex Handgelenkbandagen

Bandagen entlasten, unterstützen und wirken der Schwellung am Handgelenk entgegen. Sie erhalten die Mobilität des Handgelenks und ebenen den Weg zurück zur schmerzfreien Bewegung.

Die JuzoFlex Manu Xtra bietet höchste Funktionalität bei ausgezeichnetem Klima- und Tragekomfort.

Handgelenkbandage JuzoFlex Manu Xtra an einer Hand

Entlastend und stabilisierend: JuzoPro Handgelenkorthesen

Orthesen werden in der Regel zum temporären Ruhigstellen und Stabilisieren des Handgelenks eingesetzt. Dies erfolgt zum Beispiel nach Operationen, akuten Verletzungen oder in schweren Fällen.

Ruhigstellung des Handgelenks

Die JuzoPro Manu Xtec Palmar wird zur Ruhigstellung des Handgelenks eingesetzt, wobei sie die Beweglichkeit des Daumens und der Finger zulässt.

Ruhigstellung von Handgelenk und Fingern

Die JuzoPro Palmar Xtec Digitus dient der Ruhigstellung des Handgelenks und der Finger, wobei das Daumengrundgelenk frei beweglich bleibt.

Ruhigstellung von Handgelenk und Daumen

Die JuzoPro Palmar Xtec Rhizo stellt sowohl das Handgelenk als auch das Daumensattelgelenk und Daumengrundgelenk ruhig. Dabei bleibt jedoch die Beweglichkeit der Finger erhalten.

Krankengymnastik, Ergotherapie und Lymphdrainage

Krankengymnastik und Ergotherapie werden häufig nach Operationen und Verletzungen eingesetzt, um die Funktionalität und Beweglichkeit des Handgelenks wiederherzustellen. Neben passiven Übungen durch Fachpersonal erhalten Sie auch Übungen für zuhause. Lymphdrainage unterstützt den Abbau von Schwellungen und fördert damit den Heilungsprozess.

Übungen bei Handgelenkschmerzen

Es gibt eine Reihe verschiedener Übungen, die insbesondere bei Handgelenkschmerzen zum Einsatz kommen. Dabei sollten jedoch die Übungen individuell auf den jeweiligen Auslöser der Schmerzen angepasst sein.

Medikamentöse Behandlung

Entzündungshemmende Schmerzmittel in Form von Salben oder Tabletten können vorübergehend gegen Handgelenkschmerzen eingesetzt werden. Um chronische Verläufe zu verhindern ist es jedoch wichtig die Ursachen der Schmerzen schnellstmöglich zu finden und zu behandeln.

Operative Eingriffe

Operative Eingriffe erfolgen zum Beispiel bei Einengungen von Nerven und Sehnen sowie nach akuten Verletzungen. Nach Operationen kommen Orthesen zur Ruhigstellung zum Einsatz. Außerdem kann eine Kompressionsversorgung den Heilungsverlauf fördern, wildes Narbenwachstum vermeiden und damit Bewegungseinschränkungen vorbeugen.


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