Wann und für wen ist Sauna gesund?
Bereit für den Weltsaunatag
Unter dem aktuellen Motto “Sauna. Dein Weg zu innerer Ruhe” wird am 24. September 2025 der Tag der Sauna gefeiert. Der Aktionstag wurde vom Deutschen Sauna-Bund ins Leben gerufen, um die wohltuende Wirkung des Saunierens ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Regelmäßiges Saunieren kann das Immunsystem stärken, die Durchblutung fördern, Stress abbauen und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Doch was, wenn man gesundheitlich vorbelastet ist? Gerade Menschen mit phlebologischen, lymphologischen oder orthopädischen Erkrankungen fragen sich vielleicht: Ist Saunieren für mich überhaupt gesund und wann ist Vorsicht geboten?
Sauna bei phlebologischen Erkrankungen
Bei einer chronisch-venösen Insuffizienz (CVI) ist die Sauna wegen der Hitze nicht empfehlenswert, da sie die Venen erweitert, was die Funktion der Venenklappen weiter schwächt. Infolgedessen staut sich das Blut in den Beinen stärker, was Schwellungen und andere Symptome verschlimmern kann.
Auch bei einer akuten Thrombose oder Venenentzündung ist der Saunabesuch tabu.
Bei Krampfadern und Besenreisern kann Sauna im Wechsel mit Kaltwasser die Spannkraft der Venen steigern und Beschwerden lindern. Dennoch sollte vorab ein ärztlicher Rat eingeholt und folgende Regeln berücksichtigt werden:
- Hinsichtlich der Länge und Temperatur nicht übertreiben
- Im Liegen saunieren und wegen des Kreislaufes erst die letzten Minuten ins Sitzen übergehen
- Füße wippen oder Kreisen lassen
- Empfindliche Stellen mit einem feuchten Tuch abdecken
- Beine direkt im Anschluss ins Kaltwasser tauchen oder kalt abduschen
Der positive Effekt des Kaltwassers zur Stärkung des Bindegewebes lässt sich auch beim Wechselduschen erzielen.
Sauna bei lymphatischen Erkrankungen
Für Menschen mit einem Lymphödem ist der klassische Saunabesuch in der Regel nicht zu empfehlen. Die Wärme fördert die Durchblutung und damit auch die Produktion der Lymphflüssigkeit. Das kann Schwellungen verstärken und die Überlastung des Lymphsystems weiter anheizen.
Wer dennoch nicht auf den Saunabesuch verzichten möchte, sollte dies ausschließlich nach ärztlicher Rücksprache tun. Weniger belastend sind Dampfbäder oder Biosaunen mit moderater Temperatur (unter 60 °C).
Eine sinnvolle Ergänzung zu Dampfbad und Sauna sind Aktivitäten im Schwimmbecken. Denn beim Schwimmen oder Aqua-Jogging wird der Wasserdruck genutzt, der wie eine natürliche Kompressionsversorgung wirkt und den Abtransport der Lymphflüssigkeit unterstützt. Dabei sollte das Wasser möglichst kühl sein, um eine zusätzliche Belastung zu vermeiden.

Sauna mit Lipödem
Solange es sich gut anfühlt und dabei keine Schmerzen getriggert werden, spricht beim reinen Lipödem nichts gegen einen Saunabesuch. Die Wärme kann jedoch zu einer Vermehrung der Flüssigkeit im Gewebe führen, die wiederum die Symptome des Lipödems verstärken kann.
Tritt das Lipödem in Verbindung mit einem Lymphödem auf, oder ist das Lymphsystem bereits belastet, sollte man nur nach ärztlicher Empfehlung in die Sauna gehen.
Auch mit Lipödem ist Wechselduschen eine sinnvolle Alternative. Denn es kann den Lymphfluss aktivieren und die Flexibilität des Bindegewebes verbessern.
Sauna mit orthopädischen Beschwerden
Allgemein gesehen fördert der Saunabesuch die Durchblutung und den Stoffwechsel und kann so den Heilungsverlauf bei vielen orthopädischen Beschwerden unterstützen. Die Wärme kann Muskelverspannungen lösen, Überlastungserscheinungen wie Sehnenreizungen positiv beeinflussen, Schmerzen lindern und die Beweglichkeit verbessern.
Bei akuten Schwellungen und Entzündungen sollte jedoch auf das Saunieren verzichtet werden. Die Hitze kann die Entzündungsprozesse verstärken und zu einer Verschlimmerung der Beschwerden führen.
Daher ist auch bei entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Rheuma das Saunieren nur in entzündungsfreien Phasen ratsam.
Wichtig:Kompressionsversorgungen, Orthesen und Bandagen sollten vor dem Saunagang abgelegt werden, da sie die Wärmeverteilung stören. Außerdem können sich Metallteile stark erhitzen, während flexible Gewebe durch die Hitze schneller altern und ihre Funktion verlieren.
Weitere Gründe aufs Saunieren zu verzichten
Trotz der vielen positiven Effekte auf Kreislauf, Immunsystem und Wohlbefinden gibt es Gründe, in denen vom Saunabesuch abgeraten wird oder dieser sogar gefährlich ist:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Bluthochdruck und erhöhter Augeninnendruck
- Fieber oder akute Infekte
- Offene Wunden und schwere Hauterkrankungen
- Nieren- und Lebererkrankungen
- Fortgeschrittene Schwangerschaft
- Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten (z. B. Blutverdünner)
Fazit: Ärztlicher Rat ist Pflicht
Wer unter einer chronischen Erkrankung leidet, sollte vor dem ersten Saunagang ärztlichen Rat einholen. Die individuelle Krankheitsgeschichte entscheidet darüber, ob und wie Saunieren möglich ist. Oft sind milde Varianten wie Dampfbäder oder Biosaunen eine gute Alternative.